Das beste Team? Gern! Aber wie?
Am 7. und 8. Juni fand das erste mehrtägige Qualifizierungsseminar der VAMOs Verbandsakademie zum Kompetenzfeld Organisation und Personal statt. Ursprünglich im Präsenzformat geplant sollte das Seminar ein tieferes Eintauchen und einen intensiveren Austausch zwischen den Teilnehmenden ermöglichen – ein Ziel, das glücklicherweise auch trotz der Pandemie-bedingten Umstellung auf den digitalen Raum erreicht werden konnte.
Insgesamt zehn Teilnehmende verschiedener migrantischer Verbände auf Landes- und Bundesebene aus ganz Deutschland nahmen an dem zweitägigen digitalen Programm teil. Auf der Tagesordnung standen die zwei großen Themenblöcke Teamentwicklung und Personal. Neben dem inhaltlichen Input durch die Organisationsberater:innen Lavinia Frank und Patrick Boschkov von IMAP, stand der Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden im Vordergrund.
Lesen Sie hier mehr über die Gestaltung und die Inhalte der zwei intensiven und ergebnisreichen Seminartage.
Erfolgreiche Teamarbeit – Was ist dafür notwendig?
„Eine gute Teamarbeit ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in jeder Organisation!“, mit dieser Überzeugung startet Patrick Boschkov, Moderator und Referent des Seminars, den inhaltlichen Teil des ersten Tages. Auf der Agenda stehen verschiedene Schlüsselbereiche rund um das Thema Teams. Bei der Frage, was ein Team eigentlich ausmacht und von anderen Arten von Gruppen von Menschen unterscheidet, sind sich alle Teilnehmenden einig: ein Team verfolgt ein gemeinsames Ziel, trägt eine gemeinsame Verantwortung, hat eine klare Rollenverteilung und jede:r Einzelne trägt aktiv zur Zielerreichung bei.
Zum angeregten Austausch in Kleingruppen führt das Thema der Teamentwicklungsphasen. Jedes Team befindet sich laut dem Psychologen Bruce Tuckman in einer der vier Phasen: Forming, Norming, Storming oder Performing. Natürlich möchten alle Teams in erster Linie performen, allerdings müssen auch die anderen Phasen erfolgreich durchlaufen werden, damit dies möglich ist. Eine wichtige Erkenntnis für die Teilnehmenden ist, dass die Phasen im Laufe der Teamarbeit immer wieder durchlaufen werden, sprich ein Team kommt auch immer wieder in eine Storming-Phase, in der Konflikte die Teamzusammenarbeit behindern.
Im weiteren Verlauf des Seminartages reflektieren die Teilnehmenden die eigene Rolle im Team und die Teamkultur in ihrer Organisation. Die Gruppe stellt fest: Schon mit einfachen Modellen, wie dem Riemann-Schley-Kreuz, ist es möglich, wichtige Erkenntnisse über das Teamgefüge zu erzielen.
Abschließend gibt Patrick Boschkov einen Methoden-Boost zum Thema Teamentwicklung. Dabei stellt er verschiedene Methoden und Techniken zur erfolgreichen Teamentwicklung vor, wie unter anderem die Visionsarbeit und die Drei-Karten-Feedbackmethode. So geht ein informationsreicher Seminartag, der durch den aktiven Austausch der Teilnehmenden bereichert wurde, zu Ende.
Personalauswahl – Wer sind überhaupt “die Richtigen” und wie bekomme ich sie in meine Organisation?
Am zweiten Tag des Seminars stehen drei wesentliche Fragen der Personalauswahl und -rekrutierung auf der Agenda:
- Wer sind überhaupt „die Richtigen“ für meine Organisation?
- Wie wähle ich „die Richtigen“ aus?
- Wie mache ich „die Richtigen“ auf mich aufmerksam?
Zur Beantwortung dieser Fragen ist es Lavinia Frank, Moderatorin und Referentin des Seminars, besonders wichtig, die Erfahrungen und das Vorgehen der Verbände zu hören. In der Diskussion wird deutlich: Für eine gute Personalauswahl ist sowohl die Passung der Person zu den jeweiligen Aufgaben als auch die Passung der Person zur Organisation entscheidend.
Für ein Auswahlgespräch empfiehlt sich deshalb beispielsweise ein strukturiertes Vorgehen, von der Anforderungsanalyse einer Stelle bis hin zu den konkreten Auswahlmethoden. Ein Leitfaden im Auswahlgespräch stellt beispielsweise sicher, dass alle relevanten Themen angesprochen werden, sogenannte Beurteilungsfehler minimiert werden und erhöht gleichzeitig die Vergleichbarkeit im Bewerbungsprozess, betont Lavinia Frank. Patrick Boschkov ergänzt aus seiner Erfahrung, dass auch mit einem Leitfaden das Persönliche im Bewerbungsgespräch nicht verloren gehen darf: „Gesprächsatmosphäre ist wichtig, Bewerber:innen sollen sich wohl fühlen“. Außerdem wird thematisiert, dass ein Bewerbungsprozess keine Einbahnstraße ist, in der lediglich der:die Bewerber:in von sich überzeugen möchte. Im Gegenteil, auch als Organisation ist es wichtig, sich attraktiv – aber authentisch – zu präsentieren.
Die Teilnehmenden werden abschließend zur Reflexion darüber angeregt, was ihre Organisation und ihr Team potentiellen Kandidat:innen bieten kann – vor allem dann, wenn Organisationen nicht mit der unbefristeten Stelle oder dem großen Gehalt locken können: Was motiviert mich persönlich am meisten dabei, in unserer Organisation zu arbeiten? Was hebt uns von anderen Organisationen ab? Und worauf können sich neue Mitarbeitende bei uns freuen?
Mit dieser abschließenden Reflexion ging auch der zweite intensive Seminartag zu Ende. Insgesamt verknüpfte das Seminar den theoretischen Input mit einem regen Austausch der Verbandmitglieder. Durch die aktive Mitgestaltung der Teilnehmenden wurde das Seminar zu einem anregenden Ort des Wissens- und Erfahrungsaustauschs.
In den kommenden Monaten und Jahren geht es weiter!
Wir werden Online- und Präsenzseminare zu allen sieben Kompetenzfeldern der Verbandsakademie durchführen. Die nächsten Termine finden Sie hier:
19. August 2021 // 13:00 – 17:00
Onlineseminar Projektmanagement
23.-24. September 2021 // je 9:00 – 17:00
Präsenzseminar Außendarstellung & Öffentlichkeitsarbeit
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